Reggio Calabria
Reggio Calabria, größte Stadt und Handelszentrum in
Kalabrien, erhebt sich an der westlichen Küste des Stretto di
Messina. Hier das Stretto geht ins Ionische Meer und das
ausnahmsweise milde Klima das ganze Jahr hindurch gestattet ihr
einen vielbesuchten Klima- und Badeort zu sein. Ihre Ursprünge sind
sehr alt, reichen die zweite Mitte des VII. Jhs. v. Chr. zurück und
sind mit der Gründung anderer Städten (von den Einwohner von Chalkis
gebaut) verbunden, unter diesen Zancle, das heißt Messina.
Aristokratische und blühende Stadt, dennoch erfuhr Reggio Kämpfe und
Zerstörungen, während der Expansion der Griechen in Italien; wenn
sie Pyrrhus und die Karthager fürchtete, verbündete sie sich mit den
Römer, die sie unterwarfen. Hier wurde die griechische Sprache
gehalten und die Stadt geriet nicht in Verfall wie die andere Städte
in Süditalien. Von Alarich geplündert, sie wurde von Byzantiner,
Türken, Normannen, Aragonier dominiert und schließlich von den
Bourbonen, gegen denen sie 1847 sich auflehnte. Sehr interessant
sind die Griechische Mauern an der Strandpromenade Matteotti, wo man
eine Aussicht von Messina und des Ätna bewundern kann; von dem
Erdbeben 1908 zerstörter Dom wurde später wieder aufgebaut.
Sehr wichtig ist das Nationalmuseum, ein der interessantesten in
Süditalien und das reichste von Überreste der Magna Graecia.
Es hat verschiedene Abteilungen: in der prähistorischen Abteilung
gibt es Fundstücke von dem Paläolithikum an der Eisenzeit; die
archäologische Abteilung ist von Fundstücke ausgestattet, die aus
archäologischen Stellen des ganzen Kalabrien herkommen; die
Abteilung der Unterwasserarchäologie, wo man das sogenannte Ritratto
del Filosofo (Porträt des Philosophen) bewundern kann, wunderbares
Bronzekopf, das ein alter Mann mit dem Bart darstellt. Sehr wichtig
in dieser Abteilung sind noch die Bronzi di Riace, 1972 im Meer bei
Riace gefundene griechische Statuen des V Jhs., die zwei Krieger
verkörpern.
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